"Das sollte ich wahrscheinlich. Es fällt nur so verdammt schwer, seine Fehler zu akzeptieren. All die Entscheidungen, die man im Nachhinein bereut.", ich schluckte und dachte an die Ereignisse der letzten Tage. Dann dachte ich über Chase Worte nach. "Was genau hast du denn getan?", fragte ich nach. "Da hast du vermutlich recht. Manchmal werden einem die Dinge erst im Nachhinein klar und erst viel später stellst du fest, wohin sie dich gebracht haben."

"Aus dieser Perspektive habe ich das noch nie gesehen.", gab ich nachdenklich zu. "Es hört sich vernünftig an. Der Schmerz gehört nun mal dazu, er ist ein großer Teil von uns." Ich lauschte seinen Worten und obwohl das Wort töten die Meisten abgeschreckt hätte, so konnte ich verstehen, wieso er das getan hatte. "Manchmal gibt es einfach keinen anderen Ausweg. Ich stand auch vor einer solchen Entscheidung. Es ist zwar nie so weit gekommen, aber ich hätte auch beinahe jemanden getötet.", erzählte ich. Es fiehl mir leichter darüber zu reden, vor Chase, da er anscheinend wusste, wie man in solch einer Situation fühlt. "Hey, also ich bin dir vielleicht keine große Hilfe, aber möglicherweise solltest du dir wirklich von jemandem helfen lassen. Wenn dich dieser Vorfall immer noch verfolgt, dann solltest du wirklich darüber nachdenken."

"Das war kurz vor unserem Highschoolabschluss. Ich weiß nicht, ob du die ganze Geschichte über meinen Vater kennst. Dan. Nachdem ich herausgefunden habe, dass er meinen Onkel Keith umgebracht hat, da wollte ich ihm das gleiche Schicksal zufügen, aber ich konnte es nicht. Ich habe es einfach nicht geschafft, deshalb habe ich daneben geschossen. Dabei gibt es niemanden, der es mehr verdient hat zu sterben, als er es tut. Er hat so viel Unheil angerichtet, dass er es nicht verdient hat weiterzuleben", sagte ich feindselig, während sich in meinem Kopf all die Dinge abspielten, die er getan hatte. "Vielleicht nicht unbedingt so ein Seelenklempner, aber hast du mal mit Quinn darüber geredet? Oder mit einem guten Freund, das hilft bestimmt auch.", schlug ich ihm vor. Plötzlich fing Chase an zu grinsen. "Hey, wieso grinst du denn jetzt?", fragte ich und musste lachen.

"Das war es auch...Er hat sich gestellt und sitzt im Gefängnis. Ich habe ihn bis jetzt noch nicht besucht.", erzählte ich. "Solche Vorfälle werden uns wohl nie ganz loslassen, sie werden immer ein Teil von uns bleiben. Ich denke dagegen kannst du nichts machen, du musst einfach lernen, damit umzugehen.", riet ich Chase. "Das ist leichter gesagt, als getan. Das ist mir klar, ich muss auch noch oft daran denken, obwohl ich daneben geschossen hatte. Das gehört wohl einfach dazu." Dann grinste ich auch. "Da hast du völlig recht. Genau daran habe ich vorhin auch schon gedacht. Auf der Highschool, da hatten wir noch ganz andere Probleme."

"Schon möglich.", antwortete ich. "So ist es, Chase! Wie war das nochmal mit dir und Brooke?", ich grinste und stand auf. "Bist du dir auch ganz sicher, dass du das durchziehen willst?", fragte ich lachend. "Denkst du, du kannst eine Niederlage verkraften?", ich boxte ihn ebenfalls gegen die Schulter und ging lachend zum Basketballplatz.

"Und ob das lustig ist.", sagte ich immer noch lachend. "Das werden wir ja sehen, ob du das packen wirst.", ich zwinkerte ihm zu. "Du hast es nicht anders gewollt.", sagte ich grinsend und versenkte den Ball im Korb. "Vielleicht sollte ich dir lieber 10 Punkte Vorsprung geben. Meinst du das würde etwas bringen? Ich glaube, 11 Punkte Vorsprung wären da eher angebracht.", sagte ich und konnte mich nicht mehr halten vor Lachen. Basketball hatte mir gefehlt und es brachte mich jedes mal auf andere Gedanken. "Klar!", ich nahm den Ball und hielt im Wurf inne: "Wie viele Punkte Vorsprung wolltest du, worauf hatten wir uns geeinigt?", rief ich ihm lachend zu.

"Genau deshalb ja. Mit 10 Punkten Vorsprung hast du überhaupt keine Chance!" Ich holte mir den Ball zurück, nachdem ich getroffen hatte und sah zu Chase. "Du warst noch nicht bereit? Ha! Das hätte ich auch gesagt. Denkst du, du wirst jemals bereit sein, um deine größte Niederlage zu kassieren?", scherzte ich. "Ach, das hab ich doch extra gemacht.", rief ich lachend. "Wenn ich will, dass der Ball reingeht, dann geht er auch rein.", scherzte ich. "Ich wollte nur nicht, dass du dich schlecht fühlst.", lachte ich und zielte wieder auf den Korb und traf. "Siehst du! Ich hab doch gesagt, du sollst dich auf was gefasst machen. Das hast du nun davon!", rief ich ihm lachend zu. "Willst du dich etwa schon verziehen, bevor ich richtig angefangen habe? Jetzt gehts doch erst richtig los!", ich lachte und warf ihm den Ball zu. "Dann zeig mal, was du drauf hast!"