"Das denke ich auch, Haley. Warte mal..."

Ich ging auf dem Basketballplatz auf und ab und telefonierte einige Minuten lang. Haley konnte mich nicht hören, sie blieb auf der Bank sitzen und genoß die Sonne.

Als ich zu ihr zurückkam, blickte sie mich mit ihren großen dunklen Augen erwartungsvoll an. "Der Sheriff würde sich gerne mit uns treffen. Auf dem Friedhof... doch, glaube es mir, er meint, dort wären wir unbeobachtet.
Aber du musste dir ganz sicher sein, dass du ihn sehen willst. Sonst rufe ich ihn an und sage ihm, dass du es dir anders überlegt hast!"

Gerade wollte ich noch was sagen, als Lucas mich bat zu warten und auf den Platz ging und telefonierte. Ich wartete geduldig bis er zurück kam. "Auf dem Friedhof? Oh okay. Ähm.." ich überlegte nochmals, atmete tief durch und nickte dann eifrig. "Ja ich will mit ihm reden!" sagte ich dann ruhig.

Noch einmal sah ich Haley forschend an. Ich machte mir Sorgen, dass das Gespräch oder die Ermittlungen oder was immer die Polizei unternahm, alte Wunden bei meiner besten Freundin aufreißen würden.
Aber ich war mit mit dem, was ich gesagt hatte, sicher: Haley war ein Mensch, der sich Problemen stellen wollte. Sie wollte nicht ausweichen, so kannte ich sie seit vielen Jahren.
Vorsichtig fragte ich aber noch nach: "Du weißt, mit wem wir reden werden? Wer die Polizei von Tree Hill leitet?"

Ich nickte wieder eifrig bei seiner Frage. "Ja das weiß ich." sagte ich. Und es beruhigte mich sogar etwas, dass es Whitey war. Jemand den ich kannte und schätzte. Dann hörte ich wie Lucas Handy vibrierte. Ich konnte mir schon denken wer es war. "Peyton?" fragte ich interessiert und blickte ihn an.

"Jaa!", bestätigte ich. Ich las die Nachricht.
"Sie möchte mich sehen.", stellte ich nüchtern fest.

"Dann solltest du hingehen! Ich kriege das Gespräch auch schon irgendwie alleine hin!" sagte ich ehrlich.

Ich fühlte mich... nicht gut. Mir war klar, dass Haley mich auf jeden Fall zu jedem wichtigen Gespräch begleitet hätte.
Und ich würde sie alleine zu Whitey gehen lassen... denn ich wußte, dass ich wieder zu Peyton gehen würde.

Und ich wußte außerdem, dass Haley das verstehen würde. Ich sah sie fest an: "Das wäre wirklich in Ordnung? Dir kann nichts passieren auf dem Friedhof, Whitey ist da, und ich weiß dich bei ihm gut aufgehoben. Trotzdem..."
Ich machte eine Pause, um noch einmal mit mir zu ringen. "Dann schreibe ich Peyton jetzt." Ich tippte eine Nachricht an Peyton, dass ich gleich kommen werde. Dann sah ich Haley mit einem um Verständnis bittenden Blick an.

Ich sah Lucas an und nickte eifrig. "Natürlich. Ich bestehe darauf, dass du zu ihr gehst" sagte ich lächelnd. "Das weiß ich doch.. ich krieg das schon hin, keine Sorge. Geh du ruhig zu Peyton. Ich werde dir dann einfach später berichten, wie das Gespräch gelaufen ist!" versicherte ich ihm, da ich nicht wollte das er ein schlechtes Gewissen hat nur weil er zu Peyton ins Krankenhaus ging. "Ja mach das!" sagte ich dann und lächelte wieder. Ich war froh, dass er zu Peyton ging und nicht zu stur war. "Es ist schon okay, wirklich!" versicherte ich ihm nochmals als ich seinen Blick sah und lächelte wieder leicht.

Entschlossen sprang ich von der Bank auf und nahm Haley noch einmal erleichtert in den Arm. Ich fühlte mich, als wäre ein Felsen von meinen Schultern, von meinem Herzen genommen.
Haley hatte auf ihre charakteristische Art mit ein paar Worten die Dinge ins richtige Licht gerückt, was meine eigenen Gefühle und meine Unentschlossenheit anging.
Und ich war überzeugt, dass sie auch für ihre eigenen Schwierigkeiten auf dem richtigen Weg war.

"Gut, so machen wir es. Bis bald, Hales, und pass' auf dich auf!", verabschiedete ich mich.

-> nach Innenstadt von Tree Hill, Krankenhaus

Ich erwiderte seine Umarmung und lächelte ihn wieder leicht an. Ich war froh, dass ich ihm hatte helfen können. Wenigstens etwas, auch wenn ich ihm Entscheidungen natürlich nicht abnehmen konnte. "Ja bis hoffentlich bald. Das mache ich doch immer. Du aber auch" antwortete ich noch, ehe er auch schon weg war. Ich blieb noch sitzen. Ich hoffte es würde nicht all zu lange dauern, nicht so wie beim letzten Mal, bis Lucas und ich und wiedersahen. Ich atmetet nochmals tief durch, ehe ich aufstand und dann langsam in die Richtung des Friedhofes ging.

--> Innenstadt; Friedhof