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Seit Monaten saß ich schon hinter Gittern. Bedrohung, Körperverletztung und versuchter Mord hatten sie es genannt. Davon war nichts von alldem wirklich von Bedeutung gewesen. Jeder Tag glich dem nächsten. Es gab keine Abwechslung und keine schönen Momente. Alles war grau und monoton, nichts strahlte, noch nichteinmal die Sonne. Ich verkroch mich wie immer in meiner Zelle. Keine der Freizeitangebote hatte ich je genutzt. Ich war lieber für mich allein, außerdem konnte ich mit Menschen nicht wirklich umgehen. Es war wieder einer dieser trostlosen Tage, an dem etwas neues und unerwartetes passierte. Ich kauerte auf meinem Bett und starrte die Betondecke an. Ich wusste, eines Tages würde ich mir ein Seil nehmen, es an diese Decke befestigen und endlich mein Leben beenden, so wie es schon vor einigen Monaten hätte sein sollen. Ich wollte mich erschießen, mein Leben beenden, oder vielmehr das, was davon noch übrig war. Es war ein Zufall gewesen, dass ich genau in diesem Moment, in dem ich abdrücken wollte, einen Herzinfakt bekam. Das konnte einfach nur Schicksal sein, denn an Gott glaubte ich schon lange nicht mehr. Er hatte mir meine Frau genommen und es zugelassen, dass ich all die Jahre leiden musste. Ich hörte die Wärter, wie sie mit schweren Schritten, den Gang entlang kamen. Schlüssel klapperten. Entweder wurde wer rausgeholt, oder reingesteckt. Die Zelle gegenüber von mir war unbesetzt und so wartete ich geduldig auf die Dinge, die da kamen. Die Polizisten versperrten mir die Sicht, vondaher war es mir unmöglich groß etwas zu erkennen. Die Tür fiel ins Schloss, die Geräuschte ebbten ab. Alles, was ich erkennen konnte, war ein junger Mann, den ich sofort als Chase identifizierte. "Wow, wer hätte das gedacht." Sagte ich freudig, stellte mich dicht an die Gitter meiner Zelle und lächelte Chase leicht an.

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"Chase?" Grinste ich. "Cowboy, wie gehts denn?" Fragte ich amüsiert und sah ihn an. Ich war nicht auf Streit aus, ich wollte lediglich etwas reden, das tat gut. Mal jemanden normalen zu sehen. "Was bringt dich hier her? Sag mir nicht, du hast jemanden abgeknallt?" Ich lächelte leicht und presste mein Gesicht gegen das Gitter, um ihn besser erkennen zu können. "Alter, du siehst scheiße aus, was ist los?"

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Wow. Damit hatte ich nicht gerechnet . Ich brauchte einige Sekunden um mich zu sammeln und mir auf diese erschüternde Neuigkeit einen coolen Spruch auszudenken. "Das ist echt scheiße man." Versuchte ich mitfühlend zu sagen. Allerdings lag mir das noch nie sonderlich gut, außerdem wollte ich kein Schwächling sein, also konnterte ich wieder. "Blöd, dass sie nicht früher gemerkt hat, was für ein Idiot du bist, vielleicht hätte ich dann ja doch eine Chance gehabt." Ich grinste und sah Chase an.

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"Ja, du hast recht, dafür sehe ich besser aus als du." Ich lachte leicht und wurde dann aber wieder ernst, als Chase mir eine Frage stellte. "Es ist nur hart, wenn du dich mit den falschen Leuten anlegst. Aber du hast mich, ich werde dir zeigen, wem auf aus dem Weg gehen solltest, ich hatte so jemanden nicht." Sagte ich und schwelgte in Erinnerung. "Die Anderen werden dich auf die Probe stellen, und versuchen, deinen Widerstand zu brechen. Du darfst einfach nicht aufgeben. Wenn sie das wissen, dann lassen sie dich auch weitgehend in Ruhe, verstehst du. Mach dich hier nie kleiner als du bist, allerdings darfst du auch nicht allzu vorlaut und dominant sein, sei einfach du selbst und dann wirst du es schon etwas aushalten. Außerdem hast du auch noch mich." Klärte ich ihn auf. "Du wirst bestimmt bald wieder hier raus sein. Wegen so einem Delikt lassen die dich nicht Monate hier drin. Vielleicht ein paar Wochen, die wirst du schon überstehen, wer weiß, vielleicht lernst du ja was dazu."

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"Mach dir keinen Kopf, vielleicht brechen sie dir die Nase, das wird alles sein. Du wirst es überleben, dafür sorg ich schon. Halte dich einfach an mich." Ich sah, wie er kurz die anderen Zellen mit seinen Blicken streifte. "Hier sind die Meisten ganz in Ordnung. Du solltest dich bloß vor denen aus Zone 3 fernhalten. Ziehmlich harte Zeitgenossen, wenn du mich fragst. Mit denen ist nich zu scherzen, aber das zeige ich dir alles morgen Mittag, wenn wir Ausgang haben. Heute solltest du dich ersteinmal ausruhen und in Ruhe ankommen. Und jetzt erzähl mir von Quinn, warum sie dich verlassen hat!" Ordente ich an, setzte mich auf den Fußboden und betrachtete Chase.

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"Das sind Frauen, bekommen Panik, wenn es ernst wird. Mach dir keine Gedanken, sie wird wieder kommen, ich weiß, wie sie dich ansieht. Sie liebt dich und wird einsehen, dass sie zu dir gehört." Sagte ich und nickte leicht. "Alter, über was reden wir denn hier?" Ich lachte selbst über mich, als ich meine Worte hörte. "Als nächstes sagen wir noch, dass wir uns lieb haben." Amüsiert grinste ich, stand auf und legte mich dann in meine Liege.

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"Sie haben mich operiert, und als ich einigermaßen stabil war, hierher gebracht. Dann lag ich einige Wochen hier auf der Krankenstation. Du kannst dir garnicht vorstellen, wie luxuriös die Krankenhäuser im Vergleich mit der Krankenstation hier sind. Die Krankenschwester ist der reinste Drachen. Mag sie dich nicht, lässt sie dich leiden, dann gibt sie dir entweder zu wenig Schmerzmittel, oder aber garkeine." Ich grinste leicht, als ich mich an sie erinnerte. "Naja, jedenfalls warte ich auf meinen Prozes, vielleicht hast du das Glück, Quinn dort wieder zusehen." Ich zwinkerte ihm zu.