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Ich hörte, wie die Wärter hektisch umherrannten. Einige schwere Türen fielen und ich hörte auch, wie Chase aufstand. Ich regte mich nicht und hatte nochimmer die Augen geschlossen. "Das passiert oft, die drüben rasten ab und zu aus." Ich öffnete leicht die Augen. Es musste noch recht früh sein. "Schon hunger?" Fragte ich, als ich mich aufraffte. "Frühstück gibts gegen acht, das schieben sie dir durchs Gitter, genau wie Abendbrot. Mittags ist die einzige Zeit, in der wir zum Essen die Zellen verlassen." Erklärkte ich ihm. "Also, Lust auf eine Runde Basketball heute Nachmittag?" Ich grinste ihn an.

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"Klar, auf dem Innenhof." Grinste ich. "Wenn wir Glück haben, ist der Platz nachher noch frei. Die Meisten spielen immer um Geld, Essen, oder ihre Goldzähne. Idioten, wenn du mich fragst." Ich wurde unterbrochen, da der Essenswagen vorfuhr, und in jede Zelle ein Tablett gereicht wurde. "Hm, lecker. Was haben wir denn da?" Stellte ich ironisch fest und betrachtete das undefinierbare Essen genau.

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"Sicher, es ist aber auch nicht alles. Wenn du ständig danach strebst, Respekt und Macht hierdrin zu erlangen, dann drehst du irgendwann durch." Sagte ich während ich das Frühstück aß. Es schmeckte lediglich nach Salz. "Hm, ist ganz gut, oder?" Ich grinste und sah Chase beim Essen zu. "Keine Angst, du wirst nicht lange hierbleiben. Irgendwer wird die Kaution für dich schon hinterlegen." Sagte ich aufmundernt. "Wenn Quinn das nicht tun wird, dann zumindest Brooke. Du solltest dich wirklich glücklich schätzen, gute Freunde zu haben, sie sind ein Privileg."

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"Kann man so sagen. Als ich hierher kam, habe ich mich ziehmlich beschissen gefühlt. Wurde viel herumgeschubst und auf die Probe gestellt. Irgendwann hat sich das Blatt gewendet. Ich bin zu dem Jenigen geworden, der andere fertig macht. Naja, irgendwann war ich von dem Gedanken so besessen, Macht zu haben und Anerkennung, dass ich irgendwann an die falschen Leute geraten bin. Die Resultate waren zwei gebrochene Rippen, einige Zähne weniger.." Ich grinste. "Und viele blaue Flecken. Naja, jetzt gehe ich denen aus dem Weg und sie lassen mich in Ruhe." Erzählte ich Chase ausfühlich und dabei wusste ich nichteinmal, warum ich das überhaupt tat. Dann fragte er mich weiter und ich lauschte seinen Worten aufmerksam. "Tja, keine Ahnung. Ich hab mich nie dazu überwunden. Konnte nie weggehen, da ich immernoch gehofft hatte, sie würde eines Tages zu mir zurückkommen. Ich weiß nicht, ob du das verstehst, aber wenn man einen Menschen so geliebt hat, würde man alles tun, um ihn wieder bei sich zu haben."

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Ich lachte, als Chase von Quinn sprach. "Das wirst du, Chase. Sie wird zurück kommen. Menschen sind so. Sie gehen und sie kommen wieder, so ist es immer." Sagte ich betrübt und setzte mich auf meine Liege. "Ich habe mich noch nie wirklich entschuldigt. Für das, was ich euch angetan habe. Ich meine, dass wird absurd klingen. Aber, du musst mir wirklich glauben, es war nie meine Absicht gewesen, sie anzufahren. Ich war wütend, weil sie mich geküsst hatte, aber nichts von mir wollte. Ich war wütend, weil sie dich mir vorgezogen hat, aber vorallem war ich wütend, weil sie nicht sie war. Und das war ungerecht. Ich wollte mich nie derartig in euer Leben einmischen, aber ich war labil. Das alles tut mir wirklich leid, ich wünschte, ich hätte die Chance gehabt, mich auch bei Quinn dafür zu entschuldigen. Ich war einfach nur völlig besessen von dem Gedanken, sie wäre meine Frau gewesen."

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"Ich weiß nicht, was ich wollte. Ich wollte sie und ich wollte dich demütigen, dich verletzen. Aber ihr wollte ich nie schaden. Ich habe mir tausend Situationen vorgestellt, wie ich es dir heimzahlen würde, doch Quinn wollte ich nie mit hereinziehen. Ich hatte einige Pillen geschluckt, und getrunken, und als ich zu euch gefahren bin, da habe ich sie einfach nicht gesehen. Ich weiß, das ist unverzeihlich, aber es ging alles so furchtbar schnell. Und als ich sie ins Krankenhaus gebracht habe, hat mir der Arzt ein Ultimatum gestellt, Quinn, oder das Baby.." Ich wusste nicht, ob ich ihm schon je davon erzählt hatte, aber, wo wir jetzt schon bei der Wahrheit waren, fand ich, er sollte es wissen, denn er hatte die Wahrheit verdient. "Ich habe entschieden, was für mich das Beste war, es war egoistisch, ich weiß, aber ich denke, du hättest dich auch für Quinn entschieden. Ich weiß, dass du mich hassen musst, und, das ist auch okay, aber, ich konnte sie nicht sterben lassen und vorallem nicht mit dem Gewissen, dass ich ihren Tod verschuldet habe. Sie hat heller gestrahlt, als jeder Stern und dieses Licht zu erlöschen, das hätte ich nicht ertragen." Ich legte eine kleine Pause ein und wartete. Plötzlich spannte ich mich an und blieb ganz starr. Was hatte er gesagt? Er verzeihte mir. "Tu das nicht, das hab ich nicht verdient, aber, danke, dass du es gesagt hast."

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Seine Worte waren ehrlich und kühn, sogar so sehr, dass sie mich sprachlos machten. "Schön, zu wissen, dass es noch Menschen wie dich gibt." Sagte ich leise, und stand dann auf. Ich wollte zu diesem Thema kein Wort mehr verlieren, dennoch rechnete ich Chase es hoch an, dass er mir noch eine weitere Chance gab, nachdem ich ihm soviel genommen hatte. Leicht lächelte ich ihn an und stellte mich dann dicht ans Gitter um zusehen, wo die Wärter waren. "Sie kommen-" Sagte ich und sah den Gang entlang. "Mittagszeit, wir haben Ausgang." Bereitete ich ihn vor. Die Wärter kamen, schloßen unsere Zellen auf und gaben uns 3 Stunden freien Gefängnisaufentalt. Ich klopfte Chase auf die Schulter. "Dann mal los, Cowboy." Zusammen verließen wir unseren Gefähnistrakt und gingen in den Speiseraum. Er war schon ziehmlich gut besucht. Chase hatte sich ein Tablett genommen und nahm an einem Tisch platz. Schnell lief ich ihm mit meinem Tablett hinterher. "Alter, du stehst wohl auf Nervenkitzel, oder was?" Ich grinste ihn an. "Wenn du an deinem Leben hängst, dann steh lieber schnell auf, das ist nicht unser Tisch." Sagte ich ihm. Er folgte mir nervös und zusammen nahmen wir an einem anderen Tisch platz, an dem schon ein paar Männer saßen. "Leute, das ist Chase, ein alter Kumpel von mir." Log ich, damit die Anderen ihn nicht unnötig mit Fragen bomberdierten. "Chase, das ist Mike, Steve und Buddy." Stellte ich ihm die anderen nach und nach vor. Ich stach mit der Gabel in eine Kartoffel, die so hart war, dass sie beinahe als Stein durchging. "Alter, was soll das? Da spaziert man einmal mit einer Knarre ins Krankenhaus, und was passiert? Zum Mittag gibts den halben Schrottplatz!"