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von: Haus von Lindsey

Im Wald angekommen, holte ich sie aus dem Kofferraum und stellte sie vor mich. Ich wusste, dass weglaufen für sie sinnlos war, da sie nur auf einem Bein stehen konnte und auch sie wusste es. Sie hüpfte einige Schritte und stürzte über eine Wurzel. Ich kniete mich neben sie. "Erinnerst du dich an mich?", flüsterte ich ihr ins Ohr und fing dann an zu lachen. "Natürlich tust du das.", sagte ich dann und hob sie hoch. Sie versuchte mich zu schlagen und zu treten, doch irgendwann gab sie auf. Ich hatte alles schon vorher genau durchdacht. In der Waldhütte würde sie niemand hören. Ich brachte sie hinein und legte sie in die hinterste Ecke. Ich knotete ihr ein Seil um ihre Beine und tat das selbe mit ihren Händen. „Du kannst schreien so viel du willst, dich wird niemand hören!“, informierte ich sie. "Und anrufen wirst du auch niemanden.", sagte ich und zog ihr Handy aus ihrer Hosentasche hervor. Ich steckte es ein und drehte mich langsam um. "Keine Sorge, bald spürst du nichts mehr. Es dauert nur drei Tage, bis man verdurstet. Leb wohl!", sagte ich und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Sie lag wimmernd auf dem Boden, als plötzlich ihr Handy klingelte. "Wen haben wir denn da?", murmelte ich mit einem Blick auf ihr Handy. "Hey Schatz, wo bist du?", las ich vor. "Dein Freund?", fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. "Er wollte dir einen Überraschungsbesuch abstatten, aber leider hat ihm niemand die Tür geöffnet. Wie kommt das nur?", fragte ich grinsend. "Du fehlst mir und ich liebe dich.", zitierte ich weiter. "Was kann ich ihm denn schönes antworten?", überlegte ich laut. Ich tippte eine Antwort in das Handy ein und steckte es wieder ein. "Nicht weinen!", rief ich ihr zu. "Hast du nicht gehört? Er liebt dich und du fehlst ihm!", ich lachte und ging langsam auf den Ausgang der Hütte zu. "War schön dich wiederzusehen, Zoe! Was hältst du davon, wenn ich deinem Freund einen Besuch abstatte? Schließlich weiß ich jetzt, wo er sich aufhält."

Es ging alles so schnell, dass ich zuerst einfach nur völlig regungslos da stehen konnte. Ich wusste, dass ich nicht davonlaufen konnte. Er war viel schneller als ich, zumal mein anderes Bein immer noch verletzt war. Ich hüpfte trotzdem einige Schritte und fiehlt sofort über eine Wurzel. Ich blieb einfach dort liegen und wartete angsterfüllt darauf, was als nächstes geschehen würde. Er brachte mich in eine Hütte und knotete meine Beine und meine Hände zusammen. Ich gab die ganze Zeit kein Ton von mir und starrte ihn einfach nur mit großen Augen an. Ich konnte immer noch nicht fassen, dass ausgerechnet er zu so etwas fähig war... Als er mir auch noch mein Handy wegnahm, wusste ich, dass es nun endgültig vorbei war. Plötzlich klingelte mein Handy und als er Austins SMS vorlas, bildeten sich Tränen in meinen Augen. Ich hatte mich noch nicht einmal von Austin verabschieden können. Er tippte irgendwas in mein Handy und ich sackte auf dem Boden zusammen. Als er androhte, Austin etwas anzutun, richtete ich mich abrupt wieder auf. "Nein! Lass ihn in Ruhe!", schrie ich ihn an. "Lass ihn da raus. Er hat dir nichts getan!" Langsam drehte er sich wieder zu mir um und musterte mich. Er kam auf mich zu und ich machte mich bereit, für das, was er als nächstes tun würde. Es war mir egal, hauptsache er würde Austin in Ruhe lassen. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ihm wegen mir etwas zustoßen würde.

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Ich fuhr erschrocken zusammen, als sie anfing zu schreien. Ich hatte nicht erwartete, dass sie überhaupt noch irgendeinen Ton von sich geben würde. Ich drehte mich langsam zu ihr um und ging wieder auf sie zu. Als ich direckt vor ihr stand, ging ich in die Knie, um ihr in die Augen sehen zu können. "Er bedeutet dir viel, nicht wahr? Dein Freund. Aber dachtest du wirklich, dass du mich vergessen kannst? Einfach so aus deiner Erinnerung streichen?", ich lachte auf. "Du wirst mich niemals vergessen können, nicht nach dem, was kurz nach deinem 18.Geburtstag passiert ist." Ich sah wie sie zitterte, doch ich hatte kein Mitleid mit ihr. Sie war selbst schuld. An allen Ereignissen der letzten Jahre war nur sie schuld. An allem, was ich seitdem durchmachen musste. "Deine Eltern sind damals gestorben und das war allein deine Schuld!", meine Stimme zitterte. "Es ist allein deine Schuld!", wiederholte ich und versuchte meine Stimme ruhig klingen zu lassen, was mir nicht mehr richtig gelang. "Du weißt das es deine Schuld ist!", versuchte ich ihr einzureden. "Glaub mir, wenn du hier in dieser Hütte stirbst, dann tue ich dir damit einen Gefallen."

"Er bedeutet mir einfach alles!", flüsterte ich. "Bitte! Lass ihn in Ruhe. Er weiß von nichts! Ich habe ihm nicht von dir erzählt.", flehte ich ihn an. Als er anfing von meinen Eltern zu reden, brachte ich kein Wort mehr heraus. Wieso musste er das ausgerechnet jetzt ansprechen. Ich konnte es nicht ertragen, das zu hören. Doch es war immer noch besser, als die Vorstellung, wie er Austin aufspürte. Ich dachte an das Gespräch mit Austin zurück, als er versucht hatte, mich davon zu überzeugen, dass es nicht meine Schuld gewesen ist. Es ist nicht meine Schuld!, dachte ich. Doch ich hatte nicht die Kraft es auszusprechen. Der Tod meiner Eltern war fast drei Jahre her, doch wenn ich daran zurückdachte, sah ich alles so vor mir, als wäre es erst gestern gewesen. Es ist nicht meine Schuld, dachte ich immer wieder. Als er gehen wollte, hielt ich ihn an seinem Arm fest. "Bitte geh nicht!", sagte ich leise. Ich wusste nicht, ob er mich gehört hatte, doch er drehte sich wieder zu mir um und kam ganz nah an mich heran. Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken. Ich drehte mich so zu ihm herum, dass ich ihm in die Augen sehen konnte. "Wieso tust du das?", fragte ich ihn mit zittriger Stimme.

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Ich sah sie überrascht an, dann sah ich auf meinen Arm, den sie immer noch umklammert hielt. Ich setzte mich neben sie, langsam und vorsichtig. Ich überlegte, ob das ein Trick sein könnte, aber was hätte sie schon für eine Chance gegen mich. "Wieso ich das tue?", wiederholte ich. "Weil du an allem Schuld bist und trotzdem würden alle sagen, dass es meine Schuld ist. Dabei ist das nur deine Schuld." Als sie mir widersprach, da wusste ich, dass sie recht hatte und ich unrecht. "Jetzt ist es zu spät.", murmelte ich. "Ich kann nichts von dem rückgängig machen. Das vor drei Jahren nicht und das ich dich hier in diese Hütte gebracht habe. Ich kann das nicht mehr ändern.", sagte ich verzweifelt. "Du warst anders als die Anderen, Zoe!", fing ich an mich zu erinnern. "Du warst so klug und hübsch und das hat mir Angst gemacht. Das ich jemanden so sehr lieben könnte und so sehr brauchen würde, dass ich mich selbst dadurch verlieren könnte." Zum ersten Mal sprach ich diese Worte aus und fast dachte ich, dass ich mich dadurch erleichtert fühlen würde. Doch ich fühlte mich noch schlimmer als vorher. "Ich wollte das doch alles nicht. Ich hab den Unfall damals nicht mit Absicht gebaut und als deine Eltern gestorben sind, wollte ich für dich da sein und dir sagen, dass du die Einzige für mich bist. Das kein Mädchen wichtiger ist, als du. Doch du hast mich von dir weggestoßen und mich nicht mehr an dich heran gelassen. Als du aus deiner Heimat geflohen bist, bin ich es auch. Ich konnte es nicht ertragen, jeden Tag an dieser Kreuzung vorbeizufahren." Die Kreuzung, an der sich mein ganzes Leben verändert hatte. "Ich habe seitdem versucht mir einzureden, dass es deine Schuld gewesen ist und irgendwann habe ich selbst daran geglaubt. Also musste ich dich finden und verhindern, dass du irgendjemandem von dem Unfall erzählst.", fuhr ich fort. "Dann hab ich dich mit diesem Austin gesehen und ihr habt euch über mich unterhalten. Er hat dir gesagt, dass du mich anzeigen sollst. Das konnte ich nicht zulassen. Ich wollte nicht, dass du mich als einen Mörder hinstellst und was noch viel wichtiger war, ich wollte nicht, dass du so über mich denkst. Ich konnte es nicht ertragen, dass du jemanden gefunden hast. Einen Ersatz für mich.",ich schluckte die Tränen herunter und stand wieder auf. "Ich kann es nicht zulassen, dass du jemandem davon erzählst.", zischte ich. Ich hatte mich wieder einigermaßen unter Kontrolle und schritt auf den Ausgang zu. "Deshalb muss ich dich hier lassen.", waren meine letzten Worte, bevor ich hinaus in die frische Waldluft trat und tief durchatmete. Ich setzte mich auf den Boden und fast hoffte ich, dass sie nach mir rufen würde. Doch das tat sie nicht.

Als er anfing all diese Dinge zu erzählte, sah ich für einen kurzen Moment den Jungen in ihm, den ich früher so sehr geliebt hatte. Ich hörte ihm einfach nur zu und konnte von Wort zu Wort immer weniger fassen, was aus ihm geworden war. Er war noch nie ein besonders rücksichtsvoller Mensch gewesen, aber eine Entfürung hätte ich ihm niemals zugetraut. Nachdem er sich alles von der Seele gesprochen hatte, dachte ich, dass sich nun alles zum besseren wenden würde. Ich hatte nicht vor, ihn anzuzeigen oder sonst irgendwas. Doch von einer Sekunde auf die andere hatte er sich wieder zurückverwandelt, so als hätte man ihn gegen jemand anderes ausgetauscht. Ich starrte ihn nur sprachlos an, als er sich nach allem, was er mir gerade gesagt hatte, einfach umdrehte und ging. In diesem Moment zog sich etwas in mir zusammen. Ich wusste, dass es nun endgültig vorbei war. Meine Stunden waren gezählt und ich konnte nichts ausrichte. Ich konnte nur hier rumsitzen, in der Kälte, und darauf warten, dass der Tod mich holen würde. Ich legte mich auf den feuchten Boden und schloss die Augen. Da ich die ganze Nacht nicht geschlafen hatte, fiehlt es mir nun nicht sonderlich schwer. Trotz der Kälte und der Gewissheit, dass ich schon bald sterben würde, schlief ich ein.

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Sie rief nicht nach mir und gab auch sonst keinen Ton von sich. Irgendwann entschloss ich mich nach ihr zu sehen. Ich schaute in die Hütte hinein und es regte sich nichts. Also ging ich näher an sie heran und erst da bemerkte ich, dass sie eingeschlafen war. Ich ging schnell zu dem Wagen und holte ihr eine Decke, da ich nicht ertragen konnte, zuzusehen, wie sie zitterte. Ich wickelte sie sanft in die Decke und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. "Ich liebe dich.", flüsterte ich und küsste sie auf die Stirn. Dann richtete ich mich wieder auf und ging hinaus, raus aus der Hütte und in den Wagen. Der Wagen, den ich gestohlen hatte, der, mit dem ich vor nicht allzu langer Zeit Zoe angefahren hatte. Wieso hatte ich das nur getan? Ich wollte nicht, dass sie starb und dass ihre Augen aufhörten zu glänzen. Aber ich konnte nicht zulassen, dass sie mit diesem Austin glücklich wurde. Das konnte ich einfach nicht ertragen. Ich hielt das Lenkrad fest umklammert. Es fiehl mir schwer, einfach loszufahren und sie hier zurückzulassen. Vor allem nach dem Gespräch, das wir gerade geführt hatten. Doch ich hatte es genau so geplant, also musste ich das auch durchziehen. Ich drückte so fest ich konnte aufs Gaspedal und der Wagen setzte sich in Bewegung. Mit jedem Meter, den ich mich fortbewegte, wurde der Abstand zu der Hütte immer größer und größer, genauso wie die Leere, die sich in mir ausbreitete. Ich fuhr einfach weiter, ohne mich umzublicken. Ich hätte mich freuen sollen, mein Plan hatte funktioniert. Aber was ich fühlte, war alles andere als Freude. Ich musste nur noch ins Hotel und morgen würde ich dann von hier verschwinden. Ich hatte alles genau geplant. Wie hatte ich auf diesen Augenblick gewartete, dass ich endlich aus dieser Kleinstadt wegkonnte. Ich drehte das Radio voll auf, um alles andere um mich herum zu vergessen, und raste aus dem Wald hinaus, auf die Straße und in Richtung des Hotels.

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Mitten auf einer Straße machte ich eine Vollbremsung. Zum Glück war die Straße ziemlich unbefahren, sodass ich wenden konnte. Ich fuhr wieder zurück, auf den Wald zu. Ich wusste nicht, wie es zu meiner plötzlichen Planänderung gekommen war. Ich wusste nur, dass es mich wieder zurücktrieb. Zurück in die Hütte, zurück zu Zoe. Vor der Hütte hielt ich an und stieg aus. Ich fühlte in meinen Taschen nach den Pistolen. Eine war ganz neu, die ich mir erst vor kurzem zugelegt hatte, weil die alte von meinem Vater oft versagte. Ich öffnete die Tür des Wagens ein weiteres Mal und schmiss die ältere Pistole auf den Rücksitz, da es sich seltsam anfühlte, sie mit mir rumzutragen. Sie erinnerte mich an meinen Vater und er war das Letzte, woran ich denken wollte. Die Pistole landete auf einem Haufen von Decken, die schon dort gelegen hatten, bevor ich den Wagen gestohlen hatte. Ich fragte mich, wieso man so viele Decken in seinem Auto brauchte. Ich schritt auf die Hütte zu und versuchte Zoe zu erahnen. Es war ziemlich dunkel geworden und ich konnte kaum meine Hand vor Augen sehen. Schließlich kam ich bei ihr an und wäre beinahe über sie gestolpert. Ich setzte mich neben sie und beobachtete sie beim schlafen. Ich wusste noch nicht, wieso ich zurückgekommen war, aber es war ein Instinkt gewesen, der mir mitgeteilt hatte, dass ich noch nicht alles erledigt hatte. Nun war ich hier und wartete darauf, dass Zoe aufwachen würde.

Das erste was ich beim Aufwachen spürte, waren die Schmerzen in meinem Rücken und meinen Handgelenken. Ich wurde sofort aus meiner Traumwelt in die Realität zurückgeschleudert. Es war inzwischen dunkel geworden, doch mir war nicht mehr kalt. Es dauerte etwas, bis ich bemerkte, dass ich in eine Decke eingehüllt war. Ich versuchte mich aufzusetzen, was ziemlich mühselig war, mit verbunden Händen und Beinen. Ich lehnte mich an die Wand, als ich plötzlich jemanden neben mir atmen hörte. Ich drehte mich sofort danach um und starrte in sein Gesicht. Er war also doch zurückgekommen. Sofort packte mich die Angst wieder. Wieso war er zurückgekehrt, was hatte er vor? "Was willst du hier?", fragte ich mit zittriger Stimme.

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Ich beobachtete Zoe dabei, wie sie aufwachte und sich aufrichtete. Ich gab die ganze Zeit keinen Ton von mir, doch sie entdeckte mich trotzdem. "Das weiß ich noch nicht so genau.", beantwortete ich ihre Frage und fühlte die Pistole in meiner Jackentasche. "Das wird sich zeigen.", sagte ich grinsend. "Hab keine Angst!", versuchte ich sie zu beruhigen. Fast sanft sprach ich zu ihr: "Komm mal her." Ich rutschte noch näher an sie heran und begann die Seile wieder aufzulösen. Zuerst die an ihren Beine, anschließend an ihren Hände. Als sie sich bedanken wollte, winkte ich ab. "Du kannst sowieso nicht laufen.", ich grinste sie an. "Was ja nicht verwunderlich ist, wenn man von einem Auto angefahren wird und anschließend durch eine Scheibe fliegt.", bemerkte ich grinsend.

"Das warst du?", fragte ich geschockt. Doch eigentlich brauchte mich das gar nicht mehr zu wundern. In meinem Unterbewusstsein hatte ich das wahrscheinlich schon geahnt, dass er dahintersteckte. Vor allem nachdem Austin mir erzählt hatte, dass der Unfall kein richtiger Unfall war und das der Fahrer Fahrerflucht begangen hatte. Wahrscheinlich stimmte es, die Menschen änderten sich wohl nie. Manchmal wurden sie sogar noch schlimmer, als man sich je hatte vorstellen können. Doch nun, da ich die Bestätigung hatte, wurde mir erst richtig bewusst, wie gefährlich er war. "Du willst mich wirklich umbringen, nicht wahr?", fragte ich mit leiser Stimme. "Bist du deshalb zurückgekommen? Konntest du es nicht abwarten?", fragte ich ihn spöttisch.

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Ich ging gar nicht erst auf ihre Frage ein, sondern grinste sie einfach nur an. Ich wusste, dass sie sich die Frage selbst beantwortet konnte, sie war schlau genug, um eins und eins zusammen zu zählen. Als sie wieder Panik bekam, musste ich noch breiter grinsen. Ich wusste, dass sie das verrückt machte, doch ich fand es amüsant, wie sie sich immer in etwas hineinsteigerte. Irgendwann fing ich an zu lachen. Das war nicht die stille und ruhige Zoe, die ich von früher kannte und trotzdem war sie immer noch der selbe Mensch geblieben. "Ich hätte dich für klüger gehalten.", sagte ich dann und zog Zoe zu mir heran. "Ich bin aus einem ganz anderem Grund hier!", sagte ich und küsste sie, ohne Vorwarnung, sodass sie einfach nur verwirrt da saß. Doch dann schubste sie mich sachte von sich weg. "Ich weiß, dass du mich immer noch liebst!", sagte ich grinsend und zog sie wieder zu mir, diesmal hielt ich sie fest, sodass sie mir nicht ausweichen konnte. Ich schaute ihr in die Augen und diesmal wehrte sie sich nicht. Als ich mich wieder zu ihr herunterbeugte, erwiderte sie meinen Kuss und für einen Moment vergaß ich alles andere um mich herum. Ich fühlte mich, als würde ich schweben. Ich vergaß völlig, wo ich war und wer ich war, sondern dachte nur an meine Kleine, die sich wohl endlich zu ihren wahren Gefühlen bekennen würde. Und dann würde alles wieder gut werden.

Ich war völlig überrascht, als er mich küsste, dass ich erst gar nicht reagierte. Doch dann schubste ich ihn von mir weg und sah ihn fassungslos, aber auch überrascht an. War das wirklich der Grund, wieso er zurückgekehrt war? Ich überlegte, was das für mich bedeuten würde. Vielleicht war doch nicht alles so hoffnungslos, wie ich gedacht hatte und ich war doch noch nicht ganz verloren. Ich überlegte schnell, was ich für Möglichkeiten hatte. Wenn ich ihn jetzt verärgern würde, dann hätte ich meine letzte Chance vertan. Er packte mich und zog mich wieder zu sich heran, sodass ich mich gar nicht wehren konnte, selbst wenn ich gewollt hätte. Als er mir in die Augen schaute, sah ich für einen Moment den Jungen von früher. Ich erwiderte seinen Kuss und vergaß für einen Moment, wo ich war und in welcher Gefahr ich immer noch schwebte. Doch dann tauchte ein Bild von Austin in meinem Kopf auf und ich bekam ein schlechtes Gewissen und mir wurde klar, dass ich nicht einfach darauf vertrauen konnte, dass alles gut werden würde. Ich musste es selbst in die Hand nehmen. Mit meiner rechten Hand fuhr ich ihm durchs Haar, während ich mit der anderen nach meinem Handy griff. Es lag in seiner Jackentasche und während ich es blitzschnell herauszog, hörte ich nicht auf ihn zu küssen. Ich ließ das Handy in meinem Ärmel verschwinden und löste mich langsam von ihm. Er lächelte mich an, doch ich konnte immer noch nicht glauben, was ich gerade getan hatte. "Ich möchte jetzt allein sein!", sagte ich leise, aber bestimmend.

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"Ganz wie du willst, meine Hübsche.", sagte ich und stand auf. Ich beugte mich noch mal zu ihr herunter und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Dann ging ich aus der Hütte hinaus und zu dem Wagen herüber. Ich setzte mich rein und kurvte etwas im Wald herum. Ich bekam einfach das Grinsen nicht von meinem Gesicht, dabei wusste ich, dass sie mich nur geküsst hatte, weil sie Angst vor mir hatte. Aber trotzdem war ich voller Hoffnung, dass sie irgendwann zugeben würde, dass sie immer noch etwas für mich empfindet. Ich musste nur geduldig sein. Ich parkte den Wagen direckt an der Hütte und stieg aus. Ich beschloss ihr noch fünf Minuten zu geben und ließ mich vor der Hütte auf den Boden fallen.