-> von: Innenstadt von TH, Einkaufszentrum

Erwartungsvoll betrat ich den Friedhof. Ich blickte mich finster um und dachte an die Menschen, die hier lagen, und die ich gekannt hatte.

Dann begann ich, langsam zwischen den Gräbern herumzustapfen.

--> Innenstadt, Platz unten am Fluss

Ich kam langsam den Friedhof entlang geschlendert und war irgendwie schon nervös. Als ich Whitey entdeckte, bildete sich ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen. "Hallo Sherrif!" grüßte ich ihn und konnte mir ein kurzes Schmunzeln nicht verkneifen, da es einfach ungewohnt war ihn Sherrif zu nennen. Dann wurde meine Miene wieder etwas ernster. "Schön das sie so schnell kommen konnten" sagte ich dankbar.

"Haley James Scott!" Ich blieb breit vor Haley stehen und musterte sie mit finsterem Blick von oben bis unten.
Dann schlich sich ein Lächeln in mein Gesicht, und ich stellte fest: "Gut siehst du aus. Ist Nathan ein so guter Ehemann, wie er ein guter Basketballspieler war?"

"Dankeschön Whitey, du aber auch" sagte ich und lächelte freundlich zurück. Dann schmunzelte ich leicht. "Nun ja, er ist ein toller Ehemann aber leider viel zu selten zu Hause." antwortete ich.

"Soso... auf dem Feld konnte man sich auf ihn verlassen.", dachte ich laut. "Mir scheint, ich sollte mich mal wieder mit ihm unterhalten. Und das werde ich auch.
Haley, es tut mir leid, dass ich dich an ein unangenehmes Thema erinnern muss. Gerade weil Nathan gerade nicht so für dich da ist, wie er sollte.
Aber es hilft nichts, vor der Vergangenheit zu flüchten. Und du bist immer eine Frau gewesen, die gut auf sich selber aufpassen konnte. Besser als die meisten jungen Frauen.
Nun, ich habe den Akten entnommen, dass es einen Versuch gegeben hat, dich zu vergiften.
Das nehme ich sehr ernst. Du hast dabei ein Kind verloren. Es war ein Versuch, dich zu ermorden, und es war Mord an deinem, an eurem Kind."
Ich blickte Haley ernst an: "Ich werde den Täter fassen, Haley. Würdest du mir bitte erzählen, was damals passiert ist? Wo und wie der Anschlag ausgeführt wurde?
Ob du überhaupt weißt, wie es passiert ist, oder ob du nur irgendwann die Symptome bemerkt hast?"

Ich lächelte wieder leicht. "Ach das kann man zu Hause eigentlich auch" Jedenfalls wenn er nun mal da ist, fügte ich in Gedanken hinzu. Dann nickte ich leicht. Es war sicherlich auch schön für Nathan mal wieder mit seinem Coach von der High School zu reden und Whitey konnte schon immer gut die Jungs zur Vernunft bringen, dass wusste ich. Ich hörte ihm zu und atmete nochmal tief durch. Ich nickte wieder leicht, als er sagte was er den Akten entnommen hat. "Das ist korrekt" sagte ich ruhig. Es fiel mir schwer, aber ich musste mich wohl oder übel an den Tag zurück erinnern. An den Tag der alles verändert hatte. Ich schluckte leicht. Ich sah verschwommen, Bilder in meinem Kopf. "Ich war mit Nathan im Tric.." erinnerte ich mich. "..und wir haben etwas getrunken. Ich natürlich nur ein Wasser, da ich ja wusste das ich schwanger bin. Scheinbar war da irgend etwas drin, denn nach kurzer Zeit bin ich einfach umgekippt..einfach so." führte ich meine Erinnerung genauer aus. "Und dann kann ich mich nur noch ans Krankenhaus erinnern" fügte ich hinzu und atmete erleichtert aus.

Scheinbar unbewegt sah ich Haley an. Ich wusste, dass sie mein Mitgefühl in meinen Augen würde ablesen können.
"Das ist eine sehr traurige Geschichte, Haley James Scott. Ich weiß, es gibt eine Liste aller Gäste, die an jenem Abend im Tric waren. Diese Liste werde ich mir vornehmen."
Und ich bewegte langsam den Kopf hin und her: "Fest steht, dass Dan Scott nicht als Täter in Frage kommt. Er saß in jener Nacht im Gefängnis.
Was ich dir aber sagen kann, ist, dass in der Asservatenkammer im Polizeigebäude das Glas steht, aus welchem du an jenem Abend getrunken hast. Wie du weißt, hat man damals Rückstände eines Nervengiftes in dem Glas gefunden."
Weiter erklärte ich Haley: "Man hat damals versäumt, das Glas auf Fingerabdrücke zu untersuchen. Da ist ein Fehler passiert, man nahm an, dass nur deine Abdrücke auf dem Glas sein würden. Ich habe das Glas nun untersuchen lassen. Leider liegt mir das Ergebnis noch nicht vor."
Ich legte Haley meine Hand auf die Schulter: "Aber wir werden den Kerl finden. Oder die Täterin, wenn es eine Frau war."

Ich nickte wieder eifrig bei seinen Worten. "Okay.." sagte ich leise. Dann hörte ich ihm interessiert zu. Als er das mit Dan sah, nickte ich nur wieder stumm. Das hätte ich Dan auch ehrlich gesagt nicht zugetraut. Aber wer war es dann? Wer hatte was gegen uns? Oder mich? Dieser Gedanke verfolgte mich schon seit Monaten. "Ja das weiß ich" sagte ich dann als er das mit dem Glas und dem Nervengift. "Okay ich verstehe. Und wenn das Ergebnis vorliegt.. wird man dann Genaueres wissen? Oder wird man dann sogar schon wissen, wer der Täter ist?" fragte ich leise und spürte dann Whitey's Hand auf meiner Schulter. Ich nickte leicht. "Ja das hoffe ich" sagte ich ehrlich.

"Das weiß ich nicht, Haley. Aber auf jeden Fall sind wir dann einen großen Schritt weiter.", sagte ich aufmunternd. "Am Ende werden wir es wissen, da bin ich sicher."
"Was ich in meiner Laufbahn als Coach gelernt habe, ist, dass uns offene Fragen und lose Fäden niemals zur Ruhe kommen lassen. Ich erinnere mich an Lucas, wie schlecht es ihm ging, bevor er herausfand, wie Keith ums Leben gekommen ist.
Wie geht es dir denn, denkst du oft an den Vorfall? Möchtest du mir das Grab zeigen, in dem ihr euer Kind beerdigt habt?"

"Okay.. das klingt gut.." murmelte ich ehrlich. Dann nickte ich leicht. "Ja das stimmt. Ich habe auch schon mit Lucas gesprochen, er hat dasselbe gesagt und durch ihn bin ich hauptsächlich hier. Sonst hätte ich mich wahrscheinlich gar nicht getraut" gestand ich. Dann überlegte ich bei seiner Frage und zuckte leicht mit den Schultern. "Nun ja am Anfang, ging es mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ich hatte immer wieder die ganzen Bilder vor mir von dem Abend. Mir ging es eine Zeit lang deswegen ziemlich schlecht. Aber ich habe mich wieder gefangen, dank der Hilfe meiner Familie und meiner Freunde und inzwischen denke ich nicht mehr so oft daran. Nur noch selten." erzählte ich. "Es hat kein Grab.." antwortete ich dann leise.

Langsam spazierten wir über den Friedhof: "Es ist gut, dass du eine Familie hast. Ja, Haley, Nathan Scott hat sich ziemlich gemacht. Ich hätte ihm das früher gar nicht zugetraut." Ich sah Haley aufmunternd an: "Du hast da eine große Rolle gespielt bei Nathan. Nur wegen dir wollte er ein besserer Mensch werden."
Ich blieb stehen, Haley stoppte neben mir. Ich wies auf das Grab neben uns: "Hier liegt Camilla, meine Frau. Sie wartet dort schon ziemlich lange auf mich, aber ich weiß, dass sie Geduld mit mir hat. Das hatte sie immer.
Jemanden zu finden, der Geduld mit einem hat, dass ist das Schwierigste, Haley. Und es ist das Größte!" Ich stand mit gesenktem Kopf vor dem mit bunten Blumen bepflanzten Grab. Die Sonne war schon am sinken, so dass es aussah, als glitzere etwas in meinen Augen.

Ich nickte leicht. "Ja das ist es. Auf jeden Fall" stimmte ich ihm sofort zu. Dann lächelte ich leicht bei Whitey's Worten. "Ja das stimmt, er ist wirklich großartig. Ich bin sehr stolz auf ihn. Danke Whitey." sagte ich lächelnd. Ich schaute auf den Grabstein an dem ich neben Whitey stoppte. Ich nickte wieder leicht. "Ja.. das tut mir wirklich Leid Whitey. Es muss schwer sein.. ich weiß nicht ob ich einfach weiter machen könnten, wenn Nathan.." ich schluckte leicht und wollte den Gedanken gar nicht zu Ende denken. Stattdessen lächelte ich dann wieder. "Ja das stimmt. Das ist es wohl.." stimmte ich ihm zu. Ich schaute auf das Grab herunter und fragte mich einen Moment lang wieder: Was wäre, wenn..

Ich löste meine Gedanken von Camilla, blickte Haley aber weiterhin traurig an: "Haley, es tut mir leid, dass du keinen Ort hast, um von dem Baby Abschied zu nehmen. Keinen Ort, an dem du stehen und trauern kannst. Es ist meistens ein Segen, so einen Platz zu haben. Nur manchmal, für manche Menschen, ist es ein Fluch! Wenn man jemanden getötet hat, wünscht man sich nichts sehnlicher, als dass das Opfer kein Grab und keinen Grabstein hat. Denn wenn es einen Grabstein hat, dann liegt der schwer auf der Seele des Mörders... du musst wissen, Haley, ich habe mich einige Male im Gefängnis mit Dan Scott unterhalten... gut für uns alle, dass es in Tree Hill so wenig Verbrechen gibt!"
Nun lächelte ich Haley traurig an: "Haley, ich verspreche dir, dass ich den Täter finden werde. Das mag dir ein Trost sein... und möge dir Nathan ein noch größerer Trost bleiben! Aber jetzt danke ich dir für deinen Besuch hier bei mir auf dem Friedhof. Ich werde noch ein wenig bei Camilla bleiben."

Ich nickte mit einem schwachen Lächeln bei Whitey's Worten. "Danke.." sagte ich leise. Bei dem Namen Dan Scott schluckte ich kurz. "Ja das stimmt" sagte ich dann nur noch daraufhin, dass es in Tree Hill wenige Verbrechen gab. Aber immer noch zu viele, meiner Meinung. "Ich danke dir.. wirklich.." sagte ich ehrlich und schaute Whitey dabei an. "Ja mach das ruhig.. ich werde dann wieder gehen.." sagte ich mit einem leichten Lächeln. Ich wand mich nochmal zu dem Grab von Camilla und dann nochmal kurz zu Whitey, ehe ich dann langsam verschwand.

--> nach Haus Scott's

Von: Brooke Haus, mit Lucas Scott

Zusammen mit Lucas fuhr ich zum Friedhof. Als wir ankamen, fragte ich Lucas "Soll ich euch allein lassen? Immerhin hast du viel zu erzählen und ich könnte mal wieder meine Mum besuchen?"