"Ich hab's wieder versaut, wie immer. Immer muss ich alles zerstören." Sagte ich bedrückt und atmete tief ein und wieder aus, um meine Tränen zu unterdrücken. "Lucas hat sich doch von Peyton getrennt, weil er mit mir zusammen sein wollte. Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich kurz überlegt hatte, wieder zu ihm zurück zugehen. Das war einfach der dümmste Fehler, den ich je machen konnte." Sagte ich wütend. Warum machte ich immer nur alle Beziehungen kaputt? Was stimmte mit mir nicht? "Clay hat mir das nie verziehen. Er hat es zwar aktzeptiert, aber diese Sache stand einfach immer zwischen uns. So haben wir uns nach und nach einfach voneinandeer entfernt. Verdammt, Haley, ich weiß, das ich Mist gebaut habe, ich weiß, es ist alles meine Schuld, aber ich liebe und brauche ihn so sehr. Ich kann einfach nicht sein, ohne ihn, Haley." Sagte ich und wischte mir eine Träne weg. Von der Sache mit den Schlaftabletten erzählte ich ihr allerdings nichts, da ich nicht wollte, dass sie sich grundlos sorgte.

"Danke, Süße." Sagte ich und war froh, dass sie mich wieder umarmte. "Ich weiß ja noch nicht einmal, wo er ist. Er hat Tree Hill einfach verlassen. Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als zu warten. Jeden Tag wache ich auf und warte zu Hause, irgendwann wird er wieder nach Hause kommen, oder?" Ich sah sie an und hoffte einfach, dass sie mir sagen würde, dass alles gut werden würde. Ich sah kurz auf meinen Verlobungsring und erinnerte mich an die Situation, in der er mir den Ring gegeben hatte. Dann sah ich wieder zu Haley und presste meine Lippen aufeinander.

"Ich weiß, du hast recht, ich hab mich in ärztliche Betreuung begeben." Erzählte ich ihr. Sie war die Erste und Einzige, die davon wusste, und dabei wollte ich es auch belassen. "Es fällt mir nur so unendlich schwer, ohne ihn zu leben. Ich kann einfach nicht in meinem Alltag weitermachen und so tun, als hätte es ihn nie gegeben. Ich weiß, dass es so nicht weitergehen kann, glaub mir, das tut ich wirklich." Ich seufzte und nahm einen Schluck des Kaffee's.

"Ja, das soll er, du hast Recht." Sagte ich bestärkt und sah sie an. "Haley, ich bin froh, das ihr wieder da seid. Aber, jetzt lass uns nicht mehr von mir sprechen, wie war es denn in Charlotte und vorallem, wie geht es dir?" Fragte ich sie neugierig. Ich hatte die ganze Zeit nur von mir gesprochen und kam mir jetzt etwas egoistisch vor.

"Klingt doch gut." Sagte ich fröhlich, als sie von den Spielerfrauen erzählte, die sich anscheinend nur für ihr Make Up interessierten. Doch ich kannte Haley, und wusste, dass es ihr nicht gut ging. Allerdings war Haley immer die Stärkste von uns allen gewesen, die ihre eigenen Probleme immer hinten anstellte. "Haley, ich weiß, dass es dir nicht gut geht. Ich meine, wir haben zusammen an deinem Krankenbett geweint. Du willst mir doch nicht erzählen, dass es dir unter all den Umständen wirklich gut geht. Ich weiß, das es schwer ist." Eigentlich wusste ich das nicht, da ich noch keine Erfahrungen mit Kindern hatte, allerdings wollte ich ihr auch aufmunternde Worte zurückgeben. Jetzt nahm auch ich ihre Hand. "Manchmal frage ich mich, warum dieses Leben so furchtbar ungerecht ist. Aber weißt du, eigentlich ist es das garnicht. Wir halten immer nur an den schlechten Ereignissen fest und lassen die wunderschönen, glücklichen, die wir hatten einfach aus. Du bist die stärkste Frau, die ich kenne, Haley James Scott. Du hast einen wunderbaren Ehemann, einen einzigartigen Sohn, halt dich daran fest. Dir kann nichts geschehen, solange du deine Familie hast." Sagte ich und lächelte Haley aufmunternd an.

"Du bist viel stärker, als du denkst, Haley. Weine ruhig, wenn es dann besser geht. Schwächen zu zeigen ist nicht's, was man nicht zu lassen sollte. Im Gegenteil, es zeugt von ungeheuerlicher Stärke und ich bin mir sicher, dass Nathan auch in den schwachen Momenten bedingungslos zu dir halten wird. Haley, ihr habt einfach ein verdammt tolles Leben, vergiss das nicht." Sagte ich und ließ ihre Hand wieder los. "Am Ende wird alles gut, und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht zu Ende." Sagte ich abschließend und drückte sie nocheinmal fest.

"Werd ich, versprochen." Sagte ich lächelnd und zwinkerte ihr noch einmal zu. "Vielen dank, für diese wunderbare Freundschaft. Ich hab dich lieb." Ich küsste Haley leichts auf's Haar und verabschiedete mich dann.

nach: Wohnzimmer