Er erzählte mir alles, was ihn bedrückte. Ich hörte ihm einfach nur zu und schwieg. Ich konnte richtig mit ihm mitfühlen und drückte tröstlich seine Hand. Als er fertig war, schwiegen ich noch einen Augenblick. "Das erschwert die Sache etwas.", sagte ich plötzlich.

"Welche Sache?", fragte ich verwirrt.

"Na, das mit die und Brooke natürlich."

"Ich hab mir vorgenommen, dass ich sie ab jetzt nicht mehr sehen werde. Zumindest wollte ich es versuchen." Unsicher sah ich sie an. "Das bringt doch nichts. Sie will doch überhaupt nichts mit mir zu tun haben. Ich sollte sie in Ruhe lassen und erst mal abwarten."

"Du musst tun, was du für richtig hältst, Lucas. Ich kann die nur eins sagen. Wenn du sie wirklich liebst und wenn du dir absolut sicher bist, dass sie die Richtige ist, dann solltest du um sie kämpfen. Aber tu bitte nichts unbedacht, so wie die letzten Monate, denn ich möchte wirklich nicht, dass du verletzt wirst. Oder das sie verletzt wird. Sie hat echt ein gutes Herz, deine Brooke." Ich lächelte ihn an. "Du machst das schon, aber jetzt möchte ich wirklich schlafen. Also ab ins Bett." Mit einem Grinsen fügte ich hinzu. "Vielleicht sollte ich statt Journalismus lieber Psychologie ansteuern." Doch dann wurde ich wieder ernst. "Ich bin echt froh, dass du mir alles erzählt hast, Luke! Und ich bin dir auch unheimlich dankbar dafür, dass du mich bei dir wohnen lässt, bis ich eine Wohnung gefunden habe." Lucas stand auf und machte das Fenster zu. "Machst du bitte noch das Licht aus?" Ich hüllte mich in die Decke ein. "Schlaf schön!"

”Ich danke dir, dass du mir zugehört hast. Das hat mir echt viel bedeutet!” Ich schaltete das Licht aus ”Träum was schönes, Zoe!”

Nach: Schlafzimmer

Als Lucas weg war, lächelte ich vor mich hin. Ich war froh hier zu sein. Es war die richtige Entscheidung gewesen hierher zu kommen. Weit weg von meiner Heimat, meinen Freunden und meinem alten Leben. Es war meine Chance. Ein Neuanfang. Allen anderen, wie zum Beispiel Lucas, würde ich raten, den Neuanfang nah bei Freunden und Familie zu starten. Umgeben von Leuten, die man gerne hatte. Denn seine Vergangenheit wird man nie vergessen und immer mit sich herumtragen, das wusste ich inzwischen. Aber was war, wenn man in seiner Heimat nicht Freunde und Familie hatte? Was war, wenn man keine Freunde und keine Familie hatte? Ich schätze, in diesem Fall und nur in diesem Fall, war ein Neuanfang wo anders gestattet.

Ich wachte auf und sah als erstes auf die Uhr. Es war kurz vor acht und da ich sowieso nicht mehr einschlafen würde, stand ich auf und ging in die Küche.

Nach: Küche

Von: Schlafzimmer

Ich setzte mich auf mein Bett, doch ich war überhaupt noch nicht müde. Also schrieb ich eine SMS an Peyton. Dann holte ich meinen iPod raus, steckte mir die Köpfhörer in die Ohren und drehte voll auf. Ich streckte mich auf meinem Bett aus und sang leise zur Musik mit.

Da ich sowieso nicht schlafen konnte, entschied ich mich ins Tris zu gehen.

Nach: Tric

Am Abend hatte Lucas mich ins Bett gebracht und ich war sofort eingeschlafen. Nachts bin ich mehrmals aufgewacht, doch als ich jetzt aufwachte, musste ich mich zuerst neu orientieren. Nach einem Blick auf die Uhr, ließ ich meinen Kopf wieder auf mein Kopfkissen fallen. Es war schon Mittagszeit, was ziemlich ungewöhnlich für mich war, da ich sonst immer eine Frühaufsteherin gewesen bin. Da ich nicht laufen konnte, rief ich nach Lucas. Er kam nicht und auch sonst war es ziemlich still hier. Na toll, dann war ich wohl ganz alleine im Haus gefangen. Ich streckte meine Hand nach meinem Handy aus und wählte Lucas Nummer. Einige Sekunden später hörte ich sein Handy aus dem Wohnzimmer klingert. Sein Handy hatte er also auch nicht mitgenommen. Ich humpelte mit einem Bein zum Bücherregal im Wohnzimmer und suchte es nach Lucas' Buch ab. Als ich es endlich gefunden hatte, machte ich es mir auf der Couch bequem und fing an das Buch zu lesen.

Ich zuckte zusammen, als mein Handy vibrierte. Ich war so versunken in das Buch gewesen, dass ich alles um mich herum vergessen hatte. Es war so schön geschrieben und so ehrlich, sodass ich es gar nicht mehr weglegen wollte. Ich schaute auf mein Handy und antwortete auf Lindseys SMS. Anschließend griff ich wieder nach dem Buch und laß weiter.

Von: Wohnzimmer

"Zoe?", fragte ich und lugte zur Tür herein. Da saß sie, mit einem Buch in der Hand und las. Ich ging zu ihr hin. "Zoe.", sagte ich noch mal, als sie plötzlich zusammenzuckte. "Was ließt du denn da?", fragte ich neugierig. "Wow. Das ist ja mein Buch!", stellte ich grinsend fest. "Gefällt es dir?", fragte ich sie. "Es tut mir so Leid. Es tut mir wirklich Leid!", entschuldigte ich mich tausend Mal. "Ich hab völlig vergessen, dass du noch hier bist. Verzeihst du mir?", fragte ich und lächelte sie an. "Komm! Ich bring dich nach Hause." Ich half ihr in den Rollstuhl. "Das Buch kannst du gerne mitnehmen.", bot ich ihr an und schob sie ins Wohnzimmer.

Nach: Wohnzimmer

Als ich meinen Namen hörte, erschrak ich, da ich wieder ganz vertieft in das Buch gewesen war. "Luke!", rief ich. "Dein Buch ist echt toll. Wieso hab ich das nicht schon viel früher gelesen?", fragte ich. "Naja, genug Zeit hatte ich ja heute.", sagte ich vorwurfsvoll. "Na gut, ich verzeih dir.", ich grinste ihn an und ließ mir von ihm in den Rollstuhl helfen.

Nach: Haus von Lindsey